Endlich zeigt Audi den neuen Q5. Das Mittelklasse-SUV hatte verglichen mit der Konkurrenz die meisten Dienstjahre auf dem Buckel und war deshalb sichtbar angestaubt. Das ändert sich jetzt. Der ADAC hat sich den Ingolstädter aus der Nähe angesehen.
Neuer Audi Q5 mit bis zu drei Displays im Innenraum
Nur noch als Mild-Hybrid, Plug-in-Hybride folgen
Audi Q5 im September 2024 bestellbar zu Preisen ab 52.300 Euro
Vier Jahre nach seiner Modellüberarbeitung spendiert Audi dem Q5 eine neue Modellgeneration. Und die ist dringend notwendig gewesen, denn die Grundkonstruktion des bisherigen Mittelklasse-SUV war von 2017. Dementsprechend angestaubt wirkte der Q5 mittlerweile, gerade im Vergleich zu den neueren Hauptkonkurrenten Mercedes GLC und BMW X3.
Dafür soll beim neuen Q5 alles deutlich besser sein. Frisches Design, eine große Displaylandschaft im Cockpit und effiziente Motoren samt neuer Mildhybridtechnik überführen den technisch eng mit dem Audi A5 verwandten Hochsitz in die Gegenwart.
Q5-Design: Licht ist das neue Chrom
Audis Designabteilung hat sich beim neuen Q5 verglichen mit dem Vorgänger deutlich mehr zugetraut. Die Front wird von einem mächtigen Singleframe-Grill dominiert, der von serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern eingerahmt wird. Diese sind dreidimensional ausgestaltet und tragen auf Wunsch ein besonders schickes Tagfahrlicht. Optional gibt es zudem Matrix-LED-Licht. Die Schürze ist zumindest mit dem optionalen S-Line-Paket von großen Air-Curtains (Luftleitelemente) geprägt, die die Aerodynamik um die Radhäuser herum verbessern sollen. Unterhalb des Kühlergrills befindet sich die Sensorik für die Assistenzsysteme und schmale Lufteinlässe.
Seitlich fallen die steile Front und die starken Sicken in den Türen auf. Die hinteren Radkästen sind passend zum aktuellen Audi-Design ausgestellt. Am Heck finden sich wenige Linien, dafür ist hier zumindest optional die digitale OLED-Rückleuchte der Star. Sie erlaubt unterschiedliche Lichtsignaturen und kann den umliegenden Verkehr sogar vor Hindernissen warnen. Mit S-Line-Paket wird die dritte Bremsleuchte in die Heckscheibe projiziert, was zusätzliche Aufmerksamkeit schaffen soll.
Innenraum: Displaylandschaft wie im A5
Beim Innenraum wurde sich bei fast allem bedient, was Audi aktuell im Programm hat. Allen voran der großen Displaylandschaft, bestehend aus einem 11,9 Zoll großen Kombiinstrument, einem 14,5 Zoll großen Infotainment-Bildschirm und einem optionalen 10,9 Zoll großen Beifahrerdisplay. Auch das Lenkrad ist aus Modellen wie dem Q6 e-tron oder dem Audi A5 bestens bekannt.
Beim Erstkontakt mit dem Audi Q5 überzeugen das subjektive Platzangebot und der erste Eindruck der Sitze. Unterhalb der Mittelkonsole findet sich zusätzlicher Stauraum für Kleinkram. Etwas enttäuschend ist dagegen an der ein oder anderen Stelle die Haptik der Materialien. Hierzu zählen die Türöffner, die aus einfachem Hartplastik hergestellt sind, was nicht wirklich zum ansonsten sehr hohen Materialanspruch der Marke passt.
Im Fond haben Passagiere ausreichend Bewegungsfreiheit, auch mit 1,80 Metern Körpergröße findet sich hier genug Platz zum entspannten Sitzen. Die Rückenlehne der Sitzbank lässt sich im Winkel verstellen, was zusätzlich Komfort und Variabilität bringen soll. Zudem lässt sich die gesamte Bank in Längsrichtung verschieben, was den Kofferraum vergrößert. Dieser kann bis zu 1473 Liter bei umgelegter Rücksitzbank schlucken.
Ausstattung: Vernetzt dank Google
Das Infotainmentsystem der Audi-Q5-Modelle nutzt ein Google-Betriebssystem. Inhalte werden mittels Over-the-Air-Updates aktualisiert. Für den passenden Soundtrack während der Fahrt sorgt optional ein Soundsystem von Bang & Olufsen mit 685 Watt Leistung und 16 Lautsprechern. Smartphones lassen sich auf Wunsch mithilfe einer gekühlten, induktiven Ladeschale in der Mittelkonsole mit 15 Watt aufladen. Wer Laptops oder andere technische Geräte aufladen möchte, findet im Fond USB-C-Ladeanschlüsse mit 60 Watt, optional sogar 100 Watt Leistungsabgabe.
Serienmäßig ist die Frontscheibe in Akustikverglasung ausgeführt. Um den Fahrkomfort noch weiter zu steigern, sind die vorderen Seitenscheiben auf Wunsch ebenfalls mit Akustikverglasung erhältlich. Ab Werk rollt der neue Q5 laut Audi mit einem dynamisch abgestimmten Stahlfahrwerk vom Band. Alternativ steht ein Sportfahrwerk (Serie beim SQ5) zur Wahl. Das Stahlfederfahrwerk kann zudem noch mit verstellbaren Dämpfern bestellt werden.
Technik: Q5 wird fast zum Vollhybriden
Beim neuen Audi Q5 verbauen die Ingolstädter neue Mild-Hybrid-Technik, die auch schon beim Audi A5 zum Einsatz kommt. Audi nennt sie MHEV plus. Sie besteht aus einem Akku, einem Riemenstartergenerator (RSG) und einem sogenannten Triebstranggenerator (TSG). Letzterer leistet bis zu 24 PS und sitzt direkt am Getriebe. Er erlaubt es dem Q5, in manchen Fahrsituationen elektrisch ohne Verbrennungsmotor zu fahren und ermöglicht sogar das Rangieren in Parklücken ohne den klassischen Benzin- oder Diesel-Antrieb. Das macht den Q5 situativ fast schon zum Vollhybriden.
Während der TSG das Fahrzeug auch bewegen kann, übernimmt der Riemenstartergenerator die Aufgaben für das Segeln des Antriebs und die Start-Stopp-Automatik. Durch ihn lässt sich der Motor unbemerkt abschalten und wieder anlassen, was zusammen mit der Entkopplung vom Getriebe unter anderem ein spritsparendes Gleiten auf der Autobahn ermöglicht. Die Energie für die Elektrifizierungskomponenten kommt von einem LFP-Akku mit 1,7 kWh Kapazität, der sich über die Energierückgewinnung speist.
Motoren/Preise: Ab September bestellbar
Zum Marktstart bietet Audi den Q5 in drei Motorisierungen an. Den Einstieg macht ein 2.0-TFSI-Benziner mit 204 PS, der optional auch mit Allrad erhältlich ist. Als Diesel steht ein 2.0-TDI mit serienmäßigem Allradantrieb im Portfolio. Auch er leistet 204 PS. Top-Model der Baureihe ist der SQ5 mit einem Dreiliter-V6-Benziner und 367 PS. Alle Motoren werden mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert und erhalten immer die MHEV plus Hybridisierung.
Später wird es auch Plug-in-Hybrid-Versionen des neuen Audi Q5 geben. Die Preise beginnen zum Marktstart bei 52.300 Euro und enden bei 82.900 Euro für die Basisversion des SQ5. Der Q5 ist ab September 2024 bestellbar, die ersten Fahrzeuge sollen im ersten Quartal 2025 beim Händler stehen.
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