Julian Assange: Baerbock erleichtert über Freilassung von WikiLeaks-Gründer Assange (2024)

Die Außenministerin hat sich erleichtert über Julian Assanges Entlassung gezeigt. Journalistenverbände und die UN feierten die Entscheidung als Sieg der Pressefreiheit.

Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, caf, sko

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Nach dem Bekanntwerden der Freilassung von Julian Assange haben sich zahlreiche Wegbegleiterinnen, Politiker und Journalisten erleichtert gezeigt. Die erfolgte Abmachung mit dem US-Justizministerium sei "das Ergebnis einer weltweiten Kampagne, die von Basisorganisationen, Aktivisten für die Pressefreiheit, Gesetzgebern und führenden Persönlichkeiten aus dem gesamten politischen Spektrum bis hin zu den Vereinten Nationen reichte", schrieb WikiLeaks auf X.

Der Abmachung zufolge soll Assange in seine Heimat Australien zurückkehren dürfen, nachdem er sich vor einem Gericht im US-Außengebiet im Westpazifik der Spionagevorwürfe schuldig bekannt hat. EinUS-Gericht muss dem Deal des Justizministeriums noch zustimmen. Assange befindet sich schon außerhalb Großbritanniens, er war zunächst in Thailand gelandet.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigte sich erleichtert. "Ich kann nur sagen, dass ich sehr froh bin, dassdieser Fall, der überall auf der Welt sehr emotional diskutiertwurde und viele Menschen bewegt hat, dass er nun endlich eineLösung gefunden hat", sagte Baerbock am Rande eines Besuchs inJerusalem.

Journalistenverbände bejubeln Freilassung

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) reagierte mit Jubel auf die Freilassung des Wikileaks-Gründers Assange. "Der jahrelange Kampf seiner Angehörigen und vieler internationaler Journalisten- und Menschenrechtsorganisationen war erfolgreich", sagte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Er nannte den Fall Assange "ein abschreckendes Beispiel für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten". Auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) begrüßte die Freilassung Assanges.

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Die Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen Deutschland, Anja Osterhaus, sagte laut einer Mitteilung: "Dies ist ein historischer Sieg für die Pressefreiheit. In einer Zeit, in der kritische Berichterstattung weltweit immer stärker unter Beschuss steht, ist diese Entscheidung nicht nur für Julian Assange und seine Angehörigen wichtig. Sie ist ein Sieg für den investigativen Journalismus weltweit."

Gemischte Reaktionen in der Politik

Die Bundestagsabgeordnete Sevim Dağdelen (BSW, ehemals Linke) schrieb auf X: "Heute ist ein sehr glücklicher Tag. Julian Assange ist endlich frei!" Seit 2012 kämpfe man bereits für seine Freiheit. Auch Sahra Wagenknecht zeigte sich erleichtert auf X, genauso wie die Vorsitzende der Linken, Janine Wissler.

"Das Aufdecken von US-Kriegsverbrechen ist keine Straftat", schrieb die Piratenpartei auf X. Auch Sybille Berg, seit der Europawahl 2024 für Die Partei im EU-Parlament, zeigte sich auf X erfreut über Assanges Freilassung.

Australiens Regierungschef Albanese begrüßte ebenfalls Assanges Freilassung. "Durch seine fortgesetzte Inhaftierung ist nichts zu gewinnen, und wir wollen, dass er nach Australien zurückgebracht wird", sagte er. "Wir haben uns für die Interessen Australiens eingesetzt und alle geeigneten Kanäle genutzt, um ein positives Ergebnis zu erzielen."

Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence kritisierte hingegen die Regierung von US-Präsident Joe Biden. "Julian Assange hat das Leben unserer Soldaten in Kriegszeiten gefährdet und hätte im vollen Umfang des Gesetzes strafrechtlich verfolgt werden müssen", schrieb Pence bei X.

UN begrüßen Freilassung Assanges

Die Vereinten Nationen reagierten erfreut. "Wir begrüßen die Freilassung von Julian Assange aus der Haft im Vereinigten Königreich", sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Liz Throssell. Sie fügte aber hinzu, dass Assanges Verständigung mit der US-Justiz noch endgültig abgesegnet werden müsse.

"Wie wir wiederholt festgestellt hatten, warf dieser Fall eine Reihe von Menschenrechtsfragen auf", sagte Throssell weiter. Auch habe die immer länger andauernde Inhaftierung Assanges weitere Fragen aufgeworfen. "Wir werden die Entwicklungen über die kommenden Tage weiter verfolgen."

Assanges Familie erleichtert

Stella Assange, die Ehefrau des seit Jahren inhaftierten und isolierten Aktivisten, dankte auf X allen Unterstützern. Worte könnten die "immense Dankbarkeit" gegenüber denen nicht ausdrücken, die "jahrelang mobilisiert haben, um dies wahr werden zu lassen". Sie rief zur weiteren Unterstützung bei der Genesung ihres Ehemannes auf.

Auch Assanges Mutter Christine Assange zeigte sich erleichtert: "Ich bin dankbar, dass das Martyrium meines Sohnes endlich zu Ende geht", wird sie im australischen Sender ABC zitiert. "Das zeigt die Bedeutung und Macht der stillen Diplomatie." Assanges Vater John Shipton zeigte sich im ABC Radio zuversichtlich, dass Julian "sein normales Leben mit seiner Familie und seiner Frau Stella genießen" werden könne.

"Hoffentlich ist er bald zu Hause", sagte auch Assanges Halbbruder Gabriel Shipton. "Er ist jetzt fast wieder zurück, also glaube ich wirklich nicht, dass es da noch Probleme geben wird."

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